Franz Stelzel

Schlosser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1903    † 1942

 

Lebenslauf

Franz Stelzel wurde am 7.10.1903 in Herzogwald (Herčivald/Hof) geboren. Er arbeitete als Schlosser in Wien. Von 1920 - 1922 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich. 1932 trat er der KPÖ bei. Er war 1934 Teilnehmer an den Februarkämpfen. Von November 1934 bis März 1935 war er im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Franz Stelzel war ein kommunistischer Widerstandskämpfer.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 14. 1. 1941 wurde Franz Stelzel verhaftet und am 27. 8. 1942 gemeinsam mit Max Anton Schädler, Andreas Morth, Alfred Svobodnik, Johann Hojdn, Alfred Goldhammer, Felix Pfeiffer, Antonia Mück, und Franz Mittendorfer (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 10.11.1942 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Da seit Anfang 1940 die Tätigkeit des zentralen Litapparates der KPÖ in Wien durch die Maßnahmen der Staatspolizei stark behindert wurde, forderte Magrutsch den Schädler im Frühjahr 1940 auf, selbst Litmaterial herstellen zu lassen. Da ihm die Parteileitung keine Mittel zur Verfügung stellte, entschloss sich Schädler erst gegen Ende des Sommers 1940, als ihm Klagen wegen ungenügender Belieferung, aber auch, wie von Goldhammer und Mittendorfer, wegen des Inhalts zukamen, zur Errichtung eines eigenen Litapparates. Hierzu warb er die Angeklagten Stelzel und Pfeiffer, ferner den Schlosser Karl Schaffer und den Elektrotechniker Odo Zinsler an und beschaffte aus zurückbehaltenen Mitgliedsbeiträgen eine Schreibmaschine zum Preis von 160. – RM.“

Gedenktafeln

Sein Name steht auf der 1988 von der KPÖ-Donaustadt gestifteten Gedenktafel (Wien 22, Wurmbrandgasse 17) und auf seinem Wohnhaus (Wien 22, Wurmbrandgasse 12).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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